Clubhouse – die neue Social-Networking-App
Clubhouse und die Corona-Pandemie
Clubhouse wurde im April 2020 von den amerikanischen Unternehmern Paul Davison und Rohan Seth gegründet. Im 18. Januar 2021 bekam ich die erste Einladung einer guten Freundin «Komm zu Clubhouse, das wird gross!». Am selben Tag beschloss der Bundesrat eine Home-Office-Pflicht und Schliessung aller Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen. Meine Erfahrung mit dem App «Clubhouse» startete also für mich genau zu dem Zeitpunkt, als man jeglichen sozialen Kontakt drastisch reduzieren musste.
Meine erste Erfahrung war, wie ich alleine Fernsehen konnte und doch nicht alleine war. Denn mit 4999 anderen Zuhörern, konnte man sowohl die Sendung «Wer stiehlt mir die Show?» im Fernsehen ansehen und gleichzeitig Joko Winterscheids und Thomas Gottschalks lustigen Kommentaren zur Show auf Clubhouse zuhören.
Clubhouse erlebte einen Boom und war der Hype zu Beginn der Corona-Pandemie. Doch was ist Clubhouse wirklich, was kann es und lohnt es sich Teil davon zu werden?
Was ist Clubhouse?
Clubhouse ist eine Audio-only App in der man Gesprächen von anderen mitlauschen kann, in der man eigene Räume erstellen kann, um mit anderen zu diskutieren und in der man sich aktiv an Diskussionen beteiligen kann. Es gibt keine Chatfunktion, keine Nachrichten, keine Likes, keine Fotos, keine Videos und keine Fake Accounts. Clubhouse ist direkt an die eigene Telefonnummer gekoppelt. Aber das, was es so anders und damit auch attraktiv macht: Man kommt nur mit einer Einladung von jemandem hinein, der bereits drin ist.
Die Themen die besprochen werden, sind unterschiedlich und handeln aktuell um die Coronapandemie, Sport, Gesundheit, Spiritualität, Wissen und Social Media selbst. Es gibt Räume, in denen man englisch lernen kann oder einem erfolgreiche Investoren wichtige Informationen über die richtige Bitcoin Anlage mitteilen. Dann gibt es «Trash-Räume» in denen darüber diskutiert wird, wer als nächstes raus fliegt bei «Der Bachelor» und warum. Man erfährt Tipps und Tricks von Influencern die über 500’000 Follower haben oder kriegt die Chance, vor einem Publikum zu singen und danach ehrlich bewertet zu werden.
Was kann ich als Clubhouse-Mitglied machen?
Als Clubmitglied kann man seine eigenen Chaträume eröffnen, ein eigenes Thema festlegen, Teilnehmer einladen und Moderatoren bestimmen oder einfach nur bei anderen Podcast’s zuhören. Man erhält ausserdem drei Einladungen um Freunde einzuladen. Sein Profil kann man mit den eigenen Social Media Accounts verknüpfen und erfolgreiche Influencer in Talks um Rat fragen, was man besser machen könnte um mehr Follower und Views zu generieren. Man bekommt mit Clubhouse die Möglichkeit mit Leuten ins Gespräch zu kommen, zu denen man sonst keinen Zugang hätte.
Findet man einen Moderator oder Mitglied interessant, kann man demjenigen folgen und erfährt jeweils beim erneuten Aufrufen der App, in welchen Talks dieser erneut dabei sein wird.
Mein Fazit
Es ist aber auch Vorsicht geboten: Es gibt derzeit keine Möglichkeit, den Account und die entsprechenden Daten wieder zu löschen! Die App verlangt den Zugriff auf die gespeicherten Kontakte und speichert diese auch auf Servern in den USA ab. Um die App nutzen zu können, muss man dem explizit zustimmen, sonst kann man die App nicht verwenden. Ausserdem zeichnet Clubhouse alle Gespräche auf.
Ich persönlich fand es eine interessante Abwechslung und Beschäftigung in der «Corona-Zeit» von Januar bis April – als man selber keine sozialen Kontakt pflegen konnte. Inzwischen bereue ich aber, dass ich meinen Account nicht löschen kann und empfehle das App entsprechend auch nicht weiter - da höre ich mir lieber unterhaltsame Podcasts bei Spotify an.